Tipps zum richtigen Lüften: So schützen Sie Ihr Zuhause vor Feuchtigkeit und Schimmel

Ob beim Duschen, Kochen oder Waschen – viele Aktivitäten im Haushalt setzen feuchte Luft frei. Ohne gezielte Maßnahmen kann diese Feuchtigkeit in gut gedämmten und luftdichten Gebäuden zum Problem werden, da sie sich schnell an kalten Wänden, Ecken oder versteckten Stellen niederschlägt und Schimmelbildung begünstigt. Mit einigen einfachen Lüftungsstrategien lässt sich jedoch Abhilfe schaffen.

1. Lüften Sie regelmäßig und intensiv


Die Stoßlüftung ist die effizienteste Methode, um Feuchtigkeit und Schadstoffe loszuwerden. Öffnen Sie mehrmals täglich für etwa vier bis zehn Minuten alle Fenster weit, besonders in benutzten Räumen. Im Winter sollte die Lüftungszeit kürzer gehalten werden, um unnötige Energieverluste zu vermeiden.

2. Vorsicht bei Kippfenstern


Kippfenster verleiten im Winter oft dazu, die Fenster dauerhaft gekippt zu lassen, was jedoch zu Energieverlust und sogar zu Schimmel an den Fensterleibungen führen kann. Vermeiden Sie daher das Kippen der Fenster und setzen Sie auf kurze Stoßlüftung.

3. Halten Sie Möbel auf Abstand


Stellen Sie größere Möbelstücke, wie Schränke oder schwere Gardinen, nicht direkt an kalte Außenwände, um die Luftzirkulation zu ermöglichen und Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden. Ein Abstand von ca. 10 cm zur Wand ist ideal, um Kondensatbildung hinter Möbeln zu verhindern.

4. Messen Sie die Luftfeuchtigkeit


Nutzen Sie ein Hygrometer, um regelmäßig die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent, da zu hohe Werte das Wachstum von Schimmel begünstigen, während zu niedrige Werte die Atemwege belasten können. Ein Hygrometer hilft Ihnen, den optimalen Luftfeuchtigkeitsbereich in Ihren Räumen zu überwachen und gezielt zu lüften, wenn die Werte zu hoch sind. So können Sie das Raumklima aktiv steuern und sorgen für mehr Wohlbefinden und Gesundheit in Ihrem Zuhause.

5. Lüften Sie auch bei Regen


Auch an Regentagen bleibt Lüften ein entscheidender Faktor für ein gesundes Raumklima. Während es draußen nass ist, kann sich in Innenräumen durch Aktivitäten wie Kochen, Duschen oder einfaches Atmen viel Feuchtigkeit ansammeln. Diese hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Bildung von Schimmel und kann langfristig die Bausubstanz und Gesundheit beeinträchtigen. Durch kurzes Stoßlüften – selbst bei Regen – wird die feuchte, verbrauchte Luft nach draußen geleitet und durch frische, kühlere Luft ersetzt, die oft weniger Feuchtigkeit enthält. 

6. Spezielle Tipps fürs Schlafzimmer


Nachts sammelt sich viel Feuchtigkeit im Schlafzimmer an. Lüften Sie daher morgens gründlich und wiederholen Sie dies nach einer Stunde, um zu verhindern, dass die Feuchtigkeit in die Wände oder Möbel zieht. 

Tipp: Lassen sie zum Lüften das Bett noch ungemacht, damit auch dort alles einmal auslüften kann.

7. Vermeiden Sie feuchte Raumluftübertragung


Heizen Sie weniger beheizte oder unbenutzte Räume nicht indirekt durch die Luft anderer Räume. Kalte Außenwände ziehen Feuchtigkeit an, wodurch sich diese Räume schneller abkühlen und Feuchte an den Wänden niederschlägt.
Stellen Sie die Heizung auf eine niedrige Stufe, sodass kein zu größerer Temperaturunterschied zu den anderen Räumen entsteht.

8. Türen in Küche und Bad schließen


Da Duschen und Kochen besonders viel Feuchtigkeit freisetzen, halten Sie die Türen dieser Räume geschlossen, um die Feuchtigkeit nicht in der ganzenWohnung zu verteilen. Lüften Sie nach dem Duschen oder Kochen direkt ins Freie und führen Sie nach einer halben Stunde eine erneute Stoßlüftung durch. Lüften Sie gerade diese beiden Räume mindestens 3 Mal am Tag, um eine Feuchtigkeitsansammlung zu vermeiden.

9. Pflanzen und Zimmerbrunnen reduzieren


Zimmerpflanzen und Zimmerbrunnen sehen toll aus, erhöhen aber auch die Luftfeuchtigkeit, was bei schlechter Belüftung Schimmel begünstigen kann. Zu viele Feuchtigkeitsquellen, besonders in bereits feuchten Räumen, sollten daher vermieden werden, um ein gesundes Raumklima zu erhalten.

10. Wäsche im Freien trocknen


Das Trocknen von Wäsche in geschlossenen Räumen erhöht die Luftfeuchtigkeit erheblich und kann Schimmelbildung fördern. Wenn möglich, sollte Wäsche daher im Freien getrocknet werden – auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten. Frische Luft und Sonnenschein sorgen nicht nur für ein schnelleres Trocknen, sondern hinterlassen auch einen angenehmen, natürlichen Duft in der Kleidung.

11. Richtiges Lüften im Keller


Kellerräume sollten im Frühling und Sommer weniger und möglichst nur nachts gelüftet werden, da warme Außenluft Feuchtigkeit an die kühlen Kellerwände abgeben kann. Im Winter hingegen lüften Sie den Keller ähnlich wie Ihre Wohnräume.