Warum Dachbeschichtungen oft mehr schaden als nützen
Dachziegel und Dachsteine spielen eine entscheidende Rolle im Schutz eines Hauses: Sie bewahren das Gebäude vor Regen, Schnee und Feuchtigkeit und tragen somit maßgeblich zur Langlebigkeit bei. Dabei stellt sich vielen Hausbesitzern die Frage, ob eine Beschichtung des Daches sinnvoll ist, um die Optik aufzufrischen und das Dach „wie neu“ erscheinen zu lassen. Auf Messen oder in Anzeigen wird für solche Beschichtungen geworben, oft mit dem Versprechen von zweifelhaften und kurzlebigen „Erfolgen“. Doch Dachexperten raten klar davon ab, und das aus guten Gründen.
Was bringt eine Dachbeschichtung wirklich?
Eine Dachbeschichtung kann nur die Oberfläche eines Dachziegels oder Dachsteins verändern. Bereiche, die für die Regensicherheit entscheidend sind – wie die Überlappungen und Verfalzungen – werden von der Beschichtung nicht abgedeckt. Diese Bereiche sind jedoch maßgeblich für die Wasserundurchlässigkeit eines Daches. Da das Dach aus zahlreichen überlappenden Elementen besteht, kann eine Beschichtung nicht verhindern, dass Feuchtigkeit in diese Zwischenräume gelangt.
Negative Effekte: Feuchtigkeitsanreicherung und Frostschäden
Eine vollflächige, dichte Beschichtung behindert den natürlichen Luftaustausch der Dachmaterialien. Das führt dazu, dass Feuchtigkeit, die unter die Dachziegel gelangt, nicht mehr ausreichend verdunsten kann. Die Folge: Feuchtigkeitsansammlungen, die langfristig zu Schäden wie Abplatzungen führen können. Auch die Frosttauglichkeit des Materials kann beeinträchtigt werden, was die Frostgarantie der Ziegelhersteller erlöschen lässt.
Umweltrisiken durch Beschichtung und Hochdruckreinigung
Neben der Frage der Dauerhaftigkeit stellt auch die Reinigung vor der Beschichtung ein Problem dar. Oft werden aggressive Chemikalien oder Hochdruckreiniger eingesetzt, um das Dach vorzubereiten. Chemikalien können in die Umwelt und sogar in den Trinkwasserkreislauf gelangen, während Hochdruckreinigung dazu führen kann, dass Wasser in das Innere des Gebäudes gedrückt wird. Dachziegel und -steine werden dabei an kritischen Stellen geöffnet, was die Dichtigkeit beeinträchtigen kann.
Brandschutz: Ein zusätzlicher Nachteil
Die Brandschutzklassifizierung von Dachziegeln und Dachsteinen kann durch die zusätzliche Schicht einer Dachbeschichtung negativ beeinflusst werden. Dachmaterialien, die ursprünglich in die höchste Brandschutzklasse eingestuft waren, verlieren diesen Status, was das Risiko für Hausbesitzer erhöht.
Reinigung und Pflege statt Beschichtung
Eine optische Erneuerung ist meist auch durch eine einfache Reinigung und Pflege durch den Dachdecker möglich. Moos und andere Ablagerungen lassen sich ohne Chemikalien und Hochdruckreiniger entfernen. Moosbefall ist übrigens oft ein Zeichen gesunder Umgebungsluft und stellt in der Regel keine Gefährdung für das Dach dar.
Reinigung und Pflege statt Beschichtung
Eine optische Erneuerung ist meist auch durch eine einfache Reinigung und Pflege durch den Dachdecker möglich. Moos und andere Ablagerungen lassen sich ohne Chemikalien und Hochdruckreiniger entfernen. Moosbefall ist übrigens oft ein Zeichen gesunder Umgebungsluft und stellt in der Regel keine Gefährdung für das Dach dar.
Fazit: Besser sanieren oder unangetastet lassen
Zusammengefasst sind Dachbeschichtungen selten eine sinnvolle Investition. Der Aufwand und die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen und sind fast genauso hoch wie bei einer Neudeckung. Die beste Lösung? Wenn das Dach noch intakt ist, sollte es unverändert bleiben, oder im Falle von größeren Mängeln direkt neu gedeckt werden. Nur so bleibt das Dach langfristig funktionsfähig und umweltfreundlich – und das ohne die negativen Nebeneffekte einer Beschichtung.